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Trancelogik und Trancesprache (Teil 3/7)

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Unterschiede zwischen der Hypnotherapie und medizinischer Hypnose

Im dritten Teil zum Thema Trancesprache und Trancelogik geht es nun im Detail um die Veränderungen in den eigenen Sprachmustern.

Atmung

Ist das Ziel also die Induktion in eine Trance, soll im Atemrhythmus des/der Hypnotisand/-in gesprochen werden. So kann man z.B. sehr gut die Ausatmung mit Suggestionen von tieferer ( ̈tiefer… … und noch tiefer ̈) Entspannung belegen.

Rapport

Die wichtige Rolle der Atmung zeigt sich auch im Rapport der zwischen dem Hypnotiseur/-in und dem Hypnotisand/-in aufgebaut werden soll, was ebenfalls zum Teil über die Atmung geschieht.

Stil

Der Sprachstil (hohe -, mittlere -, niedrige Bildung, Dialekt/Standardsprache, persönlich/formell, direkt/reserviert) soll dem Gegenüber angepasst werden. Logisch evident sind der Gebrauch einer verständlichen und klaren Sprache und die Verwendung positiver Formulierungen, da grammatikalische Negationen ignoriert und als positive Aussagen verstanden werden. Jedoch auch undeutliche und leise Sprache kommt zur Anwendung, beispielsweise im Sinne der Reizmonotonie (Monoton wie ein Zug der monoton rattert oder auch ein Pendel das monoton hin- und herschwingt.)

Zeit

Generell wird im Präsens gesprochen, da dadurch das Hypose-Subjekt (Hypnotisand/-in) am ehesten sofort (Jetzt-Zeit) in seinem (Unter-)Bewusstsein auf die Suggestion reagiert. Außerdem könnte man argumentieren dass Zukunft und Vergangenheit anders als, als Konzepte des Bewusstseins des jeweiligen Augenblicks gar nicht existieren und man also dem Subjekt unnötige Konzeptualisierungs-Leistungen abverlangen würde was die Wirkung der Suggestion vermindern würde.

Tempo

Das Sprechtempo wurde bereits erwähnt. Kaum jemand würde mit einem kleinen Kind reden ohne sein Tempo zu vermindern. Zusätzlich ist bei der Trance-Induktion von Vorteil das Tempo während eines Satzes zu reduzieren, wie es auch in der Rückführung von Vorteil ist das Tempo erneut zu erhöhen.

Pausen

In diesem Zusammenhang ist auch bemerkenswert dass Sprech-Pausen, obwohl sie im/in der ungeübten Hypnotiseur-in Unbehagen auslösen, die Qualität der Trancesprache sehr verbessern! In den Pausen können – im Sinne der Prozesssprache – die, von den Suggestionen angeregten Denkmuster ablaufen. In gezielt eingebaute Pausen wird das Subjekt selbst die vom Hypnotiseur gewünschte Suggestion einfügen. Zudem erzeugen Pausen auch hier – wie beim Märchenerzählen – fokussierte Aufmerksamkeit.

Tonfall

Ebenfalls wie beim Märchenerzählen sollen Tempo und Tonfall an den Suggestions-Inhalt angepasst werden.

Offene Formulierung

Die verwendeten Formulierungen sollen offen bis neutral sein (nach V. Gheorghiu) weil hier keine geistigen Widerstände des Subjektes gegen die Suggestion zu erwarten sind – im Gegensatz zu festgelegten Formulierungen wie ̈bestimmt ̈, ̈sofort ̈, ̈ ausnahmslos ̈ z.B. in ̈Bestimmt gehst du jetzt sofort in Trance ̈. Offene Formulierungen (= Fluff) sind so formuliert dass sie in jedem Subjekt andere Vorstellungen auslösen können. Wird z.B. Ein Strand suggeriert ist nicht gesagt ob es ein Sandstrand oder Schotterstrand sein soll. In Suggestionen vorkommen kann z. B. ̈es kann sein dass… ̈, ̈so wie es für dich richtig ist… ̈, ̈mitunter ̈ usw. Neutrale Formulierungen liegen in der Mitte zwischen Offenen und Bestimmten: ̈Da gibt es… ̈, ̈ Etwas… ̈ usw. Eine gute Möglichkeit offene Formulierungen zu üben besteht darin sich in drei Worten ein positiv-emotionales Erlebnis schildern zu lassen und dann den Gesprächspartner durch verbale Suggestion das Erlebnis wiedererleben zu lassen ohne nach mehr Informationen zu fragen. Die Verwendung offener Formulierungen wird unumgänglich und am Gesprächspartner kann oft einfach beobachtet werden welche Formulierungen gut angenommen werden können.

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